Willkommen zu einem weiteren Fokusthema unserer Beitragsreihe Insights für die Hidden Champions im B2B. In diesem Beitrag setzen wir uns mit der Symbiose aus Künstlicher Intelligenz (KI) und Mitarbeitenden auseinander und beleuchten, welche Implikationen sich daraus auf organisationaler Ebene für Unternehmen und Belegschaft ergeben.
Die digitale Transformation hat Unternehmen dazu veranlasst, neue Technologien zu integrieren, die unlängst in Organisationen verankert sind, wie etwa Collaboration-Tools à la Teams oder Miro, um remote an Projekten zu arbeiten. Diese Tools sind heute nicht mehr wegzudenken und haben sich in vielen Unternehmen als Standard etabliert. Doch die digitale Evolution stoppt nicht hier; ein entscheidender Schritt in dieser Entwicklung ist der vermehrte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).
KI ein Thema, das zwar seit über einem Jahrzehnt im Gespräch ist, allerdings mit Blick auf die stetig wachsende Nachfrage nach digitalen Lösungen, nichts an Aktualität verloren hat. Spätestens mit dem Aufkommen von Chatbots wie ChatGPT wird heute jedoch umso deutlicher, der Wandel umfasst nicht nur die technische Lösung, sondern stellt Unternehmen vor zahlreiche Herausforderungen interner Natur. Doch wie gilt es mit diesen umzugehen?
Lösungsszenario 1: Die Verweigerung
Ein insbesondere im B2B-Bereich beliebter Lösungsweg, um den Herausforderungen im Zuge von zunehmenden Angeboten im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu begegnen, ist die Verweigerung der innerorganisationalen Nutzung dieser. Dies scheint im ersten Moment ein vernünftiger Weg zu sein, birgt jedoch unabhängig der Frage der Unternehmenskultur, ein hohes Risiko in der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit. Denn:
Fakt 1
Die Volkswirtschaftliche Produktivität sinkt
Das Wachstum der Produktivität (Output in € pro Arbeitsstunde) verflacht sich über alle Länder hinweg. Unternehmen wachsen nicht mehr so schnell, da diese pro Arbeitsstunde nicht zusätzlich an Produktivität gewinnen. Der Zuwachs an Arbeitsproduktivität und der stetige Zuwachs an Löhnen ist nicht im Einklang. (1)
Fakt 2
Strukturelle Lücke im Arbeitsmarkt
Der Arbeitskräfterückgang spiegelt den Produktivitätsrückgang wieder. Im Vergleich zu jenen Personen, die pro Jahr in Pension gehen, kommen deutlich weniger Erwerbstätige hinzu. (2)
Fakt 3
Unternehmen müssen effizienter werden
Höhere Kapitalkosten und weniger Wagniskapital führen zu Sparzwängen. Umsatz wird häufig sofort in Personal investiert, was häufig dazu führt, dass der durchschnittliche Bruttoertrag pro Mitarbeiter geringer wird. Skalenerträge werden kaum mehr erreicht. (3)
Lösungsszenario 2: Die Befähigung
Mit Blick auf vorangegangene Ausführungen sollte sich kaum mehr die Frage stellen, ob die Nutzung von künstlicher Intelligenz sinnvoll ist - so wird KI laut Experten immer mehr zum Hauptreiber von Produktivität und Wachstum in Unternehmen (Accenture, 2023). Doch egal ob als integrierte Lösung innerhalb der Wertschöpfungskette oder als unterstützendes Mittel für Arbeitsabläufe, der „Tech-Enabled Employee“ steht im Mittelpunkt des Wandels. Unsere Erfahrung zeigt jedoch auch, dass Unternehmen neben Mitarbeitern weitere interne Elemente berücksichtigen müssen, um den Wert von Künstlicher Intelligenz zu nutzen und in der neuen Normalität erfolgreich zu sein.
4 Erfolgsfaktoren

Das Gehäuse: Technologie und Daten
Die fortschreitende Digitalisierung erfordert auch eine gezielte Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, die Technologie bereithält. So funktioniert eine entsprechende Tech-Initiative nur, wenn Künstliche Intelligenz in das Gefüge des Unternehmens und der Prozesse eingebunden ist und sich in dessen Funktionsweise integriert. Kurzgefasst: KI darf nicht die Domäne einer parallelen Organisation sein.
Wesentliche Elemente: Digitale Infrastruktur; Technologie Strategie; Data governance
Die Zahnräder: Fähigkeiten und Talente
Grundlegend ist, dass die richtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten vorhanden sein müssen. Ein wesentlicher Aspekt liegt somit in der gezielten Befähigung von Mitarbeitenden. Hierbei geht es nicht nur um technische Schulungen, sondern auch um die Entwicklung von Soft Skills im Umgang mit Technologie. Kommunikation, Flexibilität und die Fähigkeit zur stetigen Anpassung sind dabei relevante Stichwörter.
Zudem gilt es ein Verständnis für verschiedene Anwendungsprofile zu entwickeln. Wir von TOWA setzen beispielsweise auf individuelle Profile, die unterschiedliche Rollen und Aufgabenbereiche berücksichtigen. So können Mitarbeiter gezielt befähigt werden, ihre Arbeit effizienter zu gestalten oder die Qualität ihrer Ergebnisse zu steigern.
Beispiel-Rolle: „Business Analyst“ - setzt KI ein, um Markt- und Online-Sentiment-Forschung zu betreiben, um wiederum ein umfassendes Bild des Marktes zu erhalten. Dies ermöglicht eine Analyse des Marktes und eine schnelle Erstellung eines konsolidierten Bildes.
Beispiel-Aufgabenbereiche:
📊
Einsatz von KI für die automatisierte Analyse umfangreicher Datenmengen.
🔍
Identifikation von geschäftskritischen Trends und Muster.
📈
Bereitstellung fundierter Einblicke zur Optimierung von Geschäftsstrategien.

Die Zeiger: Leistungsinfrastruktur
Die Einsatzmöglichkeiten von KI sind breit gefächert. Viele Mitarbeitenden haben jedoch keine Vorstellung davon, wie sie KI-Lösungen in ihren Arbeitsalltag integrieren können. Um das Betriebsmodell zu ändern, müssen Unternehmen die Art und Weise justieren, wie das Geschäft geführt wird, das bedeutet technisches Know-how muss mit „weichen“ Fähigkeiten kombiniert werden.
Wesentliche Elemente: Transformations Office; Metriken, Tracking und Wertsicherung; Anreize und Anerkennung
Der Antrieb: Organisation und Mindset
Neue Technologien führen häufig zu Unsicherheiten und Ängsten vor dem Unbekannten. Hierbei ist es entscheidend zu beleuchten, wie Unternehmen eine Kultur erschaffen, dass Tech-Tools wie ChatGPT nicht als Bedrohung, sondern als Chance wahrgenommen werden.
Wesentliche Merkmale: Kultur; Change Management; Operating Model Transition

Fazit: Den Wandel aktiv mitgestalten
Insgesamt gilt es, den Wandel aktiv zu gestalten und nicht passiv zu erleben. Dabei spielen Mitarbeiterbefähigung, Technologie- und Leistungsinfrastrukturen sowie die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Herangehensweise an die Nutzung von Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI).
Als Digitalagentur verstehen wir die Komplexität dieser Themen und sehen unsere Mission nicht nur darin, Tech-Produkte zu verkaufen, sondern Unternehmen durch unseren Bereich des Business Consultings auf ihrem Weg zur digitalen Transformation zu begleiten. Dies wird besonders relevant mit zunehmenden KI-Integrationen innerhalb etablierter Lösungen, wie etwa Salesforce mit seiner KI-Lösung "Einstein".
Nutzer erhalten so hypothetisch Zugang zu einem breiten Spektrum an KI-Anwendungen, die nahtlos in ihre täglichen Arbeitsabläufe integriert sind. Die Identifikation relevanter Use-Cases je nach individuellem Bedarf stellt eine zentrale Aufgabe in unserem Beratungsauftrag dar. Durch individuell angepasste Lösungen helfen wir unseren Kunden, Antworten auf komplexe Fragen rund um Tech-Enablement zu finden und diese in den richtigen Kontext zu setzen.
Die voranschreitende Digitalisierung und die Integration von KI in den Arbeitsalltag erfordern eine ganzheitliche Sichtweise. Unsere Erfahrung zeigt, dass der "Tech-Enabled Employee" im Mittelpunkt des Wandels steht. Daher ist es nicht nur wichtig, die richtigen Technologien zu implementieren, sondern auch die Menschen im Unternehmen auf diesen Wandel vorzubereiten. Durch die Kombination aus innovativen Technologien, gezielter Mitarbeiterbefähigung und einer passenden Unternehmenskultur gestalten wir gemeinsam mit unseren Kunden den Weg in eine vernetzte und effiziente Arbeitswelt.
Lassen Sie uns die Chancen der digitalen Transformation nutzen und gemeinsam die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.
Quellen
(1) OMR- Philipp Klockner (2023); Federal Statistical Office (2023)
(2) PWC (2022); Statistisches Bundesamt (2023)
(3) Business Insider (2023); JP Morgan (2022)
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