Wir verbinden das Beste aus zwei Welten - hybrides Arbeiten und Scrum. Wie wir unser agiles Arbeiten koordinieren und warum wir Office Days trotzdem lieben (gerade in einem Büro wie unserem) erfahren Sie hier.
New Work ist gekommen, um zu bleiben.
Da erzähle ich sicher nichts Neues. Bei TOWA arbeiten wir mit dem Scrum Prinzip und können frei entscheiden, wann wir im Office und wann wir remote arbeiten möchten. Auch Workations sind möglich und werden von TOWA aktiv gefördert. Ganz nach dem Motto: Take your computer and work from everywhere.
Als Product Owner genießt man natürlich einerseits diese Freiheit. Arbeiten, von wo man möchte, gibt’s was Schöneres? Aber es stellt einen selbst und das gesamte Team vor neue Herausforderungen. Unterschiedliche Kunden und Projekte fordern – mal mehr, mal weniger – Aufmerksamkeit. Oft müssen Themen schnell besprochen und entschieden werden. Das erfordert ein großes Maß an Disziplin und Vertrauen sowie ein gut eingespieltes Team, welches sich aufeinander verlassen kann. Aber wie schaffen wir das?
Scrum-Zeremonien: Den Gegebenheiten angepasst.
Hybrides Arbeiten beeinflusst natürlich auch die Scrum Zeremonien. Für alle die nicht wissen, was Scrum ist, gibt es hier eine Kurzfassung vom Ablauf:
Alle zwei Wochen nehmen wir uns als Team Zeit, um die letzten zwei Wochen zu besprechen und die folgenden zwei zu planen (zwei Wochen = 1 Sprint). Jeder Sprint besteht aus Sprint Review, der Retrospektive und den Plannings. So bringen wir das gesamte Team auf einen Stand, lernen aus Fehlern und behalten den Überblick bei vielen Projekten und Kund:innen. Den Aufwand einer einzelnen Anforderung (=Story) auf dem Weg zu Projekterfolgs misst man mit sogenannten Storypoints.
Viele Firmen wollen beim Übergang in einen neuen Sprint (=Sprint Change) das gesamte Team vor Ort haben - wir nicht. Unser Planning Day ist zu 100% digital. Zuerst hat uns Corona dazu gezwungen, jetzt finden wir sie mittlerweile sogar besser. Und das hat mehrere Gründe:
Wir starten bereits gegen 08:45 Uhr und haben so früh genügend Zeit, uns darauf vorzubereiten, ohne eine Anreise zu planen (das führt auch oft dazu, noch den ein oder anderen Storypoint rauszuholen).
Außerdem sind wir Fans vom digitalen Planning Poker in Slack, der einfach und schnell für jede Story angelegt werden kann.
In der Mittagspause schalten wir ab. Die Versuchung, im Büro noch weiter über Stories zu sprechen, ist deutlich höher als zu Hause.
Katzen spazieren immer mal wieder durch das Bild 🐈
Sprint Reviews
Auch der Sprint Review wird bei uns nur digital durchgeführt. Dabei präsentiert das Team die Ergebnisse des letzten Sprints und holt Feedback der Stakeholder ein. Hier gibt es gerade bei remote geführten Sprint Reviews einige Themen, die besonders wichtig sind:
01
Vorbereitung
Natürlich ist es für jeden Sprint Review wichtig, gut vorbereitet zu sein. Der digitale Sprint Review bringt jedoch noch andere Aspekte mit sich. Funktionieren Kamera und Ton? Habe ich eine stabile Internetverbindung? Habe ich die Tickets entsprechend vorbereitet? Wer moderiert und in welcher Reihenfolge werden die geschlossenen Tickets vorgestellt? Das sind wichtige Elemente, um das Ergebnis bestmöglich zu präsentieren, die Stakeholder gut abzuholen und die Zeit effizient zu nutzen. Gerade, wenn mehrere Teams an einem Projekt arbeiten und innerhalb eines Sprint Reviews ihre Arbeit dem Kunden vorstellen. Hier kann sich auch ein Probelauf auszahlen, um die Teams an die neue Situation zu gewöhnen.
02
Durchführung
Der Moderator heißt die Stakeholder willkommen. Wichtig ist hier, pünktlich zu starten und den Review auch pünktlich zu beenden. Die Kameras sind eingeschaltet und die Stories werden aus Sicht des Users demonstriert. Die Stakeholder sind dazu aufgefordert, Fragen zu stellen und Feedback zu geben, welches ggf. in den nächsten Sprints berücksichtigt werden kann.
03
Nachbereitung
Der Sprint Review dient dazu, Feedback der Stakeholder einzusammeln. Dieses sollte auch entsprechend aufgenommen und weiterverarbeitet werden. Die Art und Weise, wie welches Feedback weiterverfolgt wird, sollte jedenfalls im Sprint Review kommuniziert werden.

Teamtage und Refinements bei TOWA
Wir versuchen, die Refinements nach Möglichkeit auf unseren gemeinsamen Team-Tag zu legen. Da wir meistens remote arbeiten, freuen wir uns umso mehr darauf. Jeden Dienstag treffen wir uns daher im Wiener Office zum gemeinsame Mittagessen (ja, manchmal wird sogar selbst gekocht). Bei den Refinements legen wir Wert darauf, diese so oft wie möglich persönlich machen zu können:
Aufgrund der Vielzahl an Projekten und den unterschiedlichen kundenspezifischen Anforderungen finden Refinements bei uns wöchentlich statt, um Kunden Aufwandsschätzungen rasch zu liefern und Abstimmungen einhalten zu können.
Persönliche Refinements bieten gerade bei neuen Kollegen oder auch Junior Developern die Möglichkeit, diese besser abzuholen und mögliche Wissenslücken zu schließen.
Außerdem ist unser Meetingraum mit einer Meeting Owl ausgestattet. So können Teammitglieder, die nicht im Office sind, trotzdem gut folgen.
Multifunktionaler Loungebereich
Und da gibt es ja noch was: Unsere täglichen Stand-Ups – auch Dailies genannt – veranstalten wir entweder remote oder auch gerne im Loungebereich im Büro, der mit einem großen TV ausgestattet ist.
Teammitglieder, die an dem Tag nicht persönlich anwesend sein können, holen wir remote dazu und teilen unser Jira Board direkt am TV.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Hybrides oder auch remote Arbeiten funktioniert sehr gut mit Scrum, wenn man sich auf die Gegebenheiten einstellt und offen bespricht, was für das Team gut funktioniert und was nicht. Beim Ablauf der Meetings sollte man flexibel sein, konstruktive Kritik üben, wenn mal was nicht so gut funktioniert und die aktuellen Prozesse regelmäßig im Rahmen einer Retrospektive evaluieren. Nur dann können die Scrum Werte Commitment, Fokus, Offenheit, Respekt und Mut auch mit hybriden Teams gelebt werden.
Auch Kund:innen oder externe Stakeholder müssen sich an diese hybride Situation gegebenenfalls anpassen. Hier ist es wichtig, als Product Owner entsprechend zu unterstützen. Aktives Einholen von Feedback zu den Sprint Reviews und den Prozessen ist genauso essenziell wie Feedback innerhalb des Teams. Das kann zum Beispiel in den Weeklys oder in regelmäßigen, separaten, Meetings mit dem Kunden passieren, um so den Status Quo der Prozesse zu beleuchtet.
Das Office wird zu einer "Wohlfühl-Zone" und entspricht somit nicht mehr zwingend dem eigentlichen Ansatz eines Büros. Es muss technisch und räumlich gut ausgestattet und durchdacht sein, damit hybrides Arbeiten funktioniert.
Und: Man kann niemanden dazu zwingen, aber nonverbale Kommunikation, Gestik und Mimik sind wichtige Bereiche für ein gemeinsames Verständnis, daher ist die Nutzung einer Kamera essenziell. Sie sehen: Scrum und hybrides Arbeiten passen gut zusammen und bieten einen echten Mehrwert für jede Firma - auf was warten Sie also noch?